Das neue MacBook Pro – der große Wurf?

Heute gegen Mittag war es soweit, bei twitter und anderswo erfuhr man das „wichtigste“ des Tages – der Apple Online Store war down. Seit Wochen hielten sich Gerüchte zu den neuen Modellen. Nach gut 3 Stunden dann Gewissheit : Light Peak nennt sich nun Thunderbolt und wurde in den Mini DisplayPort integriert. Das war dann aber auch schon die größte Neuerung. Der Rest war pure Modellpflege und eigentlich vorhersehbar. Die Intel Core i5 & Core i7 sind schneller geworden oder haben wenigstens 2 Cores mehr bekommen, für die Grafik sind in den 15″ und 17″ Modellen nun AMD und keine NVIDIA Chips mehr zuständig. Erfreulich ist, dass die Preise für die Build to Order Komponenten günstiger geworden sind – selbst RAM, Platte oder SSD nachrüsten ist aber weiterhin billiger.

Wie bei den Vorgängermodellen von 2009 / 2010 vermisse ich beim 15″ den ExpressCard/34 Slot und halte den SDXC Kartensteckplatz für völlig Sinnfrei. Wer baut bitte seine Speicherkarte aus der Kompaktknipse oder Einsteiger-DSLR aus um die Fotos zu überspielen? Entweder man hat schon einen externen USB-Cardreader (wenn man denn zur Karte-Raus-Fraktion gehört) oder schließt die Kamera direkt an. Ich habe für den Slot generell keine Verwendung da sowohl meine alte Canon EOS 400D als auch die 7D (bei Amazon ) auf die derzeit immer noch schnelleren und robusteren CompactFlash Karten setzen, die man entweder direkt über die Kamera per USB ausliest oder per USB-Cardreader – was beides ab spätestens 16GB zum Geduldsspiel wird. Wer es schneller will nimmt eben einen FireWire 800 Cardreader, damit sind auch die 68GB die ich derzeit maximal am Stück mit Fotos befüllen kann im Handumdrehen in Lightroom 3 (bei Amazon ) importiert.

Wenn wir nun schon bei Lightroom sind – die internen Speicher bei Notebooks sind ja entweder nicht groß genug oder zu langsam – schneller möchte man es ja irgendwie immer haben. Hier währe eine BTO Option seitens Apple auch eine feine Sache – Optisches Laufwerk raus und dafür eine mittelgroße SSD und eine große Platte für die Daten rein – die passenden Einbaurahmen gibt es seit Jahren.

Bei mir liegen die meisten Fotos auf 2 externen 3,5″ Platten, USB scheidet aus Gründen der Performance schonmal aus. Bleibt bei meinem MacBook Pro 15″ von Ende 2008 also noch der FireWire 800 Port – an dem hängt besagter Cardreader und eine Platte fürs TimeMachine-Backup. Durch den ExpressCard/34 Slot konnte ich allerdings 2 eSATA Ports nachrüsten und nun daran meine 2 Platten betreiben – eine schnelle Platte mit 1TB auf der ich meine Fotos verwalte und bearbeite und eine etwas langsamere mit 2TB als Backup. Dazu musste intern noch das Optische Laufwerk einer 120GB SSD (bei Amazon ) weichen die nun das System und andere Geschwindigkeitsrelevante Daten beinhaltet, Musik und ähnliches Beiwerk darf sich weiter auf der Festplatte ausbreiten.

Derzeit würde also ein aktuelles MacBook Pro für meinen Workflow ausscheiden (außer eben das für mich unpraktische weil zu große/unhandliche 17″ Modell) – ich bekomme meine Platten nicht angeschlossen oder nur sehr sehr langsam (USB 2.0) – ob sich das mit Thunderbolt ändert muss sich zeigen.
An sich ist die neue Thunderbolt Schnittstelle sehr interessant – 5 bis 7 Geräte in Reihe, mit 10GBit angebunden (USB 3.0 soll max. 5GBit erreichen können), USB/FireWire/SATA/HDMI/DisplayPort etc. je nach Adapter. Sofern die Peripheriehersteller schnell mitziehen und keine Wucherpreise verlangen wird das spannend.

Die ersten Gerüchte, dass Light Peak in DSLRs kommt gab es ja gestern schon bei Nikon Rumors zur Nikon D4 zu lesen – damit würde dann Tethered Shooting auch endlich „Spaß“ machen, wenn man nicht mehr eine gefühlte Ewigkeit auf die Übertragung des gerade gemachten Fotos von der Kamera auf den Rechner warten müsste.
Ich bin gespannt wie sich das ganze Entwickelt – ein neues MacBook Pro steht derzeit für mich eh nicht zur Diskussion, meins ist mir dank SSD und 8GB RAM zur Zeit noch schnell genug – ich hoffe das bleibt auch noch etwas länger so.

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