Seit 7. März gibt es von Skylum (ehem. Macphun) nun also ein neues Produkt. Dieses mal soll man damit ganz schnell und einfach seine Drohnenfotos aufhübschen können. Was es vorher schon für eine Vielzahl an Bildern in Form von Photolemur gab, nun in neuem Gewand für die fliegenden Fotografen. Der Name dieses neuen Produkts ist: AirMagic.
Wie viel „Magic in the Air“ da wirklich drin steckt hat mich neugierig gemacht. Nachdem Skylum bereits Ende 2017 ihr Luminar 2018 als „der Lightroom Killer“ angekündigt haben und das ganze (zumindest) unter Windows einige Probleme gemacht hat. Zudem haben auch noch Features im direkten Vergleich zum Mitbewerber Adobe gefehlt. Selbst bei der Performance schnitt Lightroom 6 besser ab (in meinen Tests). Mit Luminar 3 hat sich indes einiges getan und ist als zweites Werkzeug durchaus zu gebrauchen. Lightroom 6.14 hat es bei mir dennoch (noch) nicht ersetzen können. Ich werde Luminar 3 aber weiter auf dem Radar behalten, spätestens bei der nächsten neuen Kamera wird wohl bei Lr 6 Schluss sein. Das aber nur am Rande, hier geht ’s um AirMagic. Aber nach solch großspurigen Marketingsprech-Aktionen von Skylum, in der Vergangenheit, ist man da etwas skeptisch ob die anderen Tools halten was sie versprechen.
Da ich mit meiner Yuneec Typhoon Q500 4K viel lieber Filme statt Fotos aufzunehmen war es gar nicht so einfach ein paar wirkliche Luftbilder zu finden. Generell liefert die CGO3 Kamera des Typhoon bessere Videoaufnahmen als wenn sie die 12 Megapixel als DNG-Foto auf die Speicherkarte schreibt. Zum Glück gibt ’s aber doch ein Paar Bilder in der Lightroom Bibliothek…
6 der 7 Testbilder sind während meiner Island Reise im Jahr 2016 entstanden, das andere im Herbst 2018 im Zittauer Gebirge. Da man
AirMagic entweder als einzelne Software oder als Plugin aus Lightroom öffnen kann, habe ich die Fotos direkt aus Lightroom an
AirMagic übergeben. Nachdem die Fotos fertig durch die KI (heute muss ja alles KI, Machine Learning oder AI haben, besser noch alles zusammen in der Blockchain *Bingo*) berechnet wurden (Standardeinstellungen wurden nicht geändert) landeten die gepimpten Bilder (als TIFF) direkt wieder in Lightroom verfügbar.
Ohne mir das Ergebnis anzusehen wurden jetzt die Ausgangsbilder einmal komplett in Lightroom entwickelt. Den fehlenden „Dunst Entfernen“ bzw. Dehaze Regler in Lr 6 kann man im übrigen gut durch die kostenfreien Vorlagen / Presets von Gunther Wegner ersetzen. Hier wurde nur ganz schnell an ein paar Reglern gedreht. Denn das Ziel von AirMagic ist ja schließlich „schnelle & gute Ergebnisse“. Nach weniger als 15 Minuten waren die 7 Fotos bearbeitet und als JPEG exportiert.
Auch Luminar 3 kann man direkt aus Lightroom mit Fotos versorgen, allerdings (bei mir) nur mit einer Exportierten Bildversion aus Lightroom, nicht mit dem RAW/DNG File. Um die gleiche Ausgangslage zu haben, wurden die 7 Fotos über die „Bilder zur schnellen Bearbeitung öffnen“ in Luminar geladen. Im Bearbeiten-Modus von Luminar gibt es verschiedene Arbeitsbereiche. Unter anderem auch einen für „Luftbildfotografie“. Da das Motto noch immer „schnell zum Ziel“ ist, erscheint mir das Ideal. Weniger Regler, dafür aber die richtigen = besseres Ergebnis. Und in der Tat, obwohl sich Luminar ab und an mal ein paar Augenblicke zum Berechnen der Änderungen gegönnt hat – war ich mit dem Bearbeiten & Export der Fotos genau so schnell fertig wie mit Lightroom.
Nun sind also 21 EndFotos aus 7 Ausgangsbilder mit 3 verschiedenen Fotobearbeitungsprogrammen entstanden. Nebeneinander betrachtet, ähneln sich die Ergebnisse, mal mehr mal weniger. Ob ich wirklich zur Zielgruppe von AirMagic gehöre darf gerne angezweifelt werden. Selten habe ich so viele „unwichtige“ Fotos bei denen mir eine Automatische Bildoptimierung wirklich helfen würde. Zum Beispiel ist die Auswahl der Fotos bei Konzertfotos der Zeitaufwändige Teil – nicht die Bearbeitung. Bei den paar Luftaufnahmen kann ich mir auch die weniger als 5 Minuten gönnen um das Foto zu bearbeiten wie ich es sehen möchte, nicht eine KI/AI/Whatever. Weil ohne Nachkontrolle wird man diese Fotos wohl auch nicht online stellen. Für Drohnenpiloten die mehr Wert auf das Fliegen legen und bei denen die Fotos ein „Nebenprodukt“ darstellen ist AirMagic sicherlich eine tolle Sache um die Fotos zu verbessern.
Bei mir passt AirMagic also nicht wirklich in den Workflow und bringt mir deshalb nicht den großen Nutzen. Bessere (oder zumindest ähnliche) Ergebnisse kann man mit etwas Übung auch mit Lightroom oder Luminar erzielen.
Das war jetzt natürlich kein objektiver Produkttest – probiere AirMagic doch einfach einmal selbst aus! Vielleicht löst es ja genau dein Problem…
Bis zum 20. März 2019 gibt es die Möglichkeit der Vorbestellung (mit ein paar Extras dazu)
* Die Links sind teilweise Affiliate-Links, euch entstehen daraus keine Nachteile, ich bekomme eventuell eine kleine Entlohnung.
** Skylum hat mir die AirMagic Lizenz zu Testzwecken zur Verfügung gestellt, dies war an keine weiteren Bedingungen geknüpft.