Während meines Teneriffa Urlaubs, im November 2012, habe ich mich neben dem Entspannen und dem Fotografieren auch noch einem weiteren Thema gewidmet – den Zeitraffern. Sicherlich hat man diesen Effekt schon das eine oder andere mal gesehen, im TV, bei Vimeo oder sonst wo – dann wenn die Wolken rasen, Menschen wie wild durcheinander rennen oder es binnen weniger Sekunden Tag oder Nacht wird. Man kann das ganze als einfaches Video aufnehmen und dann dieses einfach viel schneller abspielen, in Zeiten von FullHD-Kameras kann man dann aber auch gleich eine ganze Kiste Festplatten für die Archivierung kaufen.
Die zweite Möglichkeit besteht aus wirklichen Einzelfotos die dann hinterher zu einem Film zusammengefasst werden und genau das habe ich ausprobiert.
- Zuerst benötigt man dafür eine geeignete Kamera die in der Lage ist alle X-Sekunden ein Foto aufzunehmen – entweder schon Werksseitig oder per Fernauslöser (Intervalometer). Ich habe noch meine erste DSLR, eine Canon EOS 400d, die eigentlich nur noch als Notfallplan im Rucksack mit Unterwegs ist, dafür „umgerüstet“. Ein Intervalometer als Kabelfernauslöser erschien mir zu unpraktisch und da ich ja auf Firmware-Updates stehe, die Garantie schon längst abgelaufen und ich „nichts zu verlieren“ hatte habe ich eine modifizierte Firmware aufgespielt. 400plus nennt sich die Firmware und die rüstet die betagte EOS per Software noch ein letztes mal richtig auf (ein zurück zur Canon Firmware gibt es nicht!): Auto ISO (auch bei RAW) und das Software-Intervalometer waren sehr verlockend.
- Sind die einzelnen Fotos „im Kasten“ müssen diese eventuell noch bearbeitet (dafür benutze ich Adobe Photoshop Lightroom 4 ) und die unterschiede angeglichen werden – dazu gibt es ein sehr nützliches Tool: LRTimelapse – nicht ganz billig aber Sequenzen bis 400 Fotos (das ergibt Filmlängen von 16,6s @ 24fps, 16s @ 25fps oder 13,3s @ 30fps) kann man mit der kostenfreien Testversion bearbeiten, das reicht für den Anfang.
- Nun muss daraus noch ein Film entstehen – ganz einfach geht das entweder über den Diashow-Export von Lightroom 3 (mit den Export-Presets von LRTimelapse, es müssen nicht die Pro-Templates sein) bzw. über das Export-Plugin von LRTimelapse für neuere Lightroom Versionen oder in der Windows-Software VirtualDub. Für VirtualDub muss man die Einzelfotos exportieren und kann daraus dann einen Film (AVI) erzeugen.
Jetzt geht es bei Bedarf noch in ein Videoschnittprogramm um die einzelnen Szenen zusammenzusetzen und einen „fertigen“ Film zu erhalten.
Klingt nach ganz schön viel Aufwand – ist es auch, bei mir gingen für den 7 Minuten Film einige Stunden dahin bis ich alles wenigstens ungefähr so hatte wie ich mir das vorgestellt habe. Ich bin im Video-Bereich aber auch totaler Laie, außer Videos anschauen habe ich damit vorher nicht wirklich was zu tun gehabt.
Ich denke als Anfänger-Video kann man das durchgehen lassen:
auf Vimeo ansehen
Sehr hilfreich war bei der ganzen Aktion (neben dem ausgiebigen gebrauch diverser Suchmaschinen) das eBook welches es auch auf LRTimelapse gibt: „Zeitraffer Aufnehmen und Bearbeiten“ – hier erhält man die englische und deutsche Ausgabe. Natürlich lohnt es auch mal bei dem Entwickler von LRTimelapse vorbei zu schauen: gwegner.de
péter8. Januar 2013
I love Tenerife!
Phillipp9. Januar 2013
….war bestimmz aufwendig, aber cooles Ergebnis…
Gruß
Phillipp
frag-mich-doch.net9. Januar 2013 — Autor der Seiten
Aufwendig ist relativ, von der Ausführung eigentlich weniger nur Zeitaufwand und benötigter Speicherplatz sollte man nicht unterschätzen. Bin gespannt ob und wie ich mich in dem Bereich „Timimelapse“ weiterentwickeln kann, es macht auf jeden Fall viel spaß und die Wartezeit während die Kamera arbeitet ist ideal um mal den Kopf frei zu bekommen.
Vincenzo Köstler17. März 2013
Sehr schöne Timelapse vor allem für den Anfang. Meine Teneriffa-Timelapse war auch eine meiner ersten ( -> Website) finde sie im endeffekt jetzt aber echt schlecht…
Zur Bearbeitung kann ich ja mal sagen wie ich es gemacht habe
Fotos (Raw)
-> LR4 (bearbeitet und als JPG exportiert)
-> alle fotos einer sequenz (also so um die 300-400)in den Windows Movie Maker (Anzeige dauer auf 0,3 sec (ca 24fps) stellen unn exportieren (geht schneller als in Lightroom mit der Diashowfunktion)
-> in ein Beliebiges Videoschnittprogramm rein Musik dazu, Intro, Outro, was sonst noch ansteht und fertig ist 🙂
Also so habe ich es bis jetzt immer gemacht 🙂
mfg wünsche noch viel Erfolg 🙂